Bautagebuch von Andrea und Michael Paege,
Teil 1: Rohbau
April 2007:
Fast zeitgleich
werden uns zwei Grundstücke angeboten, die dem entsprechen, wonach
wir ca 6 Jahre, allerdings immer nur locker nebenbei, gesucht haben: im
Alten Land, direkt am Wasser (davon gibt's nicht mehr viele) und
bebaubar (davon gibt's noch viel weniger). Eines davon, das kleinere,
ist mit einem alten Haus bebaut. Uns ist sofort klar, das Haus
müsste weg. Nach der ersten Besichtigung setzen wir uns - jeder
für sich - hin und zeichnen unabgesprochen mal die Aufteilung des
Erdgeschosses.
Und siehe
da: unsere Zeichnungen (meine am Computer, Andreas mit Papier und
Bleistift erstellt) sind nahezu deckungsgleich !!! Sogar die Treppe
nach oben hat jeder von uns "weggelassen" (soll sich der Architekt drum
kümmern ;-) )
Danach
können wir dann auch das zweite, größere
Grundstück besichtigen: knapp 1.300qm, mit vorhandener Steganlage
und sogar Slipanlage, um das Boot über Winter an Land hochziehen
zu können. Momentan ist es noch mit einer Ferienhütte sowie
einem Schuppen/Werkstatt bebaut. Und es gibt eine Baugenehmigung
für ein Haus darauf. Wir sind sofort begeistert.
Juni 2007:
Nach einer
kleinen Bieterschlacht bekommen wir den Zuschlag für das
größere Grundstück. Das ist aber schon eine eigene
Geschichte, die wir hier, falls mal Zeit ist, noch schreiben
müssen.
Hier zumindest ein Blick aus Google Maps auf das Grundstück
Und so sah's da im Sommer 2007 aus
Juli - Oktober 2007:
Mit einem
Architekten entsteht eine erste Grob-Planung für das Haus. Eine
Bauvoranfrage dafür wird gestellt und genehmigt.
Leider sagt uns
der grob veranschlagte Preis für das Haus nicht so zu, so dass wir
uns auf die Suche nach preiswerteren Alternativen machen.
November 2007 - Juli 2009:
Im Zeitraum von
November 2007 bis ca. Mai 2008 entsteht durch Gespräche mit
verschiedenen Anbietern die endgültige Planung für unser Haus.
Friesenhaus, Kapitänsgiebel, Reetdach, eingezogener Carport, 2/3 umlaufender Balkon.
Die
Erfahrungen bei den unterschiedlichen Anbietern sind selbst auch wieder
eine eigene Geschichte wert und werden hier vielleicht auch noch
formuliert.
Da unser
Grundstück auf der Wasserseite des Deichs liegt, muss also
für das gesamte Material der Deich gequert werden. Eine
Planungsaufgabe, der sich keiner der Anbieter so gern stellt, bevor der
Auftrag da ist. Aber da die Angebote allerdings in diesem
Mehrkostenblock eine Preisspanne von 8.000 EUR bis 65.000 EUR
ausweisen, ist es nahezu unmöglich zu einem konkreten,
verbindlichen Angebot zu kommen.
So machen wir
dann im Spätsommer "Butter bei die Fische" und beauftragen einen
der Anbieter, Fa. Mittelstädt in Himmelpforten, mit der
Durchführung der Baugenehmigung samt Genehmigung der
Baustellenzufahrt über den Deich.
Im Februar 2009, einen Tag vor meinem Geburtstag, kommt dann endlich die Baugenehmigung.
Nach diversen
Verhandlungen, die wir ohne zeitlichen Druck durchführen
können, entscheiden wir uns Ende Juli dann für die Bausteine
des Finanzierungsplans sowie für Mittelstädt als
Generalunternehmer.
04. August 2009:
Jetzt geht's also los.
Ich bestelle schonmal Strom, Wasser, Gas sowie die Telekom-Anschlüsse.
Diese müssen nämlich noch vor der Wintersturmperiode durch den Deich geführt werden.
11. August 2009:
Anruf, dass die
Versorgungsleitungen sowie die Baustraße bis zum 15.09. fertig
sein müssen, denn danach darf am Deich nicht merh gearbeitet
werden.
25. August 2009:
Erste
Baubesprechung mit dem Bauleiter der Fa. Mittelstädt. Wir gehen
die wichtigsten Punkte der Planung nochmal durch, so dass die Arbeiten
beginnen können. Es werden die Griffseiten der Fenster festgelegt,
unsere Wünsche für Haus- und Nebentüren aufgenommen, so
dass konkrete Angebote eingeholt werden können usw usw.
Ausstattungsdetails,
die bereits feststehen (wir hatten ja zwei Jahre Zeit. uns
darüber Gedanken zu machen... und begeisternd war und ist
die Einigkeit, die Andrea und ich dabei haben. Im Fliesenfachmarkt die
Schublade aufzuziehen und gleichzeitig zu sagen "die ist es", ist schon
klasse!):
Nebentüren,
Bodenfliesen EG, Bodenfleisen Keller, Bodenfliesen Bäder 1.OG,
Wandfliesen Küche, Wandfliesen Bäder 1.OG, Innentüren
Der Bauleiter
teilt uns mit, dass morgen, am 26.08.2009, also an unserem 9.
Hochzeitstag mit den Arbeiten begonnen wird. Zunächst wird die
Deichkrone verbreitert, so dass eine befahrbare Breite von ca. 3,50m
entsteht.
26. August 2009:
Beginn der Erstellung der Baustraße.
Wir feiern derweil unseren Hochzeitstag.
27. August 2009:
Ortstermin mit allen Versorgern sowie dem Rohrleitungsbauer und der
Deichbehörde. Es geht per Flowtexverfahren unter der Straße
durch und dann durch den Deich. Anschlußstelle im Haus wird
endgültig festgelegt.
Begehung des Grundstücks mit dem Erdbauer, damit der weiß, was alles weg muss und weg kann.
Die Baustraße ist im Entstehen:
Diese Verschalung/Abstützung wollte der Deichverband, der Eigentümer des Deichs:
31. August 2009:
Bäume und Sträucher werden gerodet.
Die Baustraße ist fast fertig:
01. September 2009:
Bäume und Büsche sind gerodet.
Plötzlich haben wir ein helles Grundstück, das viel größer wirkt:
Nachschub: Sand für die Verlängerung der Baustraße aufs Grundstück:
07. September 2009:
Der Schuppen ist auch weg. Es wirkt alles noch größer und heller:
09. September 2009:
Die Fläche ist verfüllt und begradigt. Die
Versorgungsleitungen werden durch den Deich gelegt. Die Hausecken
werden eingemessen, da keine Grenzsteine gefunden wurden.
12. September 2009:
Die Versorgungsleitungen sind durch den Deich geführt:
Die Hausecken sind eingemessen und die Gründungspfähle sind gesetzt:
Mittlerweile steht auch der Teppichboden für Treppe, Arbeitszimmer, Flur 1.OG und Schlafzimmer fest.
Die Kinder dürfen sich den Teppichboden für ihre jeweiligen Zimmer und das Spielzimmer im Spitzboden selbst aussuchen.
15. September 2009:
Gespräch mit dem Bezirksschornsteinfegermeister:
Klärung: Luftzufuhr für Ofen und Dunstabzugshaube und wie gekehrt werden soll.
18. September 2009:
Die Fundamente sind gegossen, die Erdung für den Blitzableiter sind vorhanden.
Heute wird die Bodenplatte geschüttet:
3 Betonmischer bringen den Beton. Die Arbeiten verlaufen reibungslos.
Die Kinder fragen und bekommen erklärt, wie die Steuerung der Betonpumpe funktioniert.
Bald ist die Grundplatte fertig. Die Luft wird rausgequirlt und die Oberfläche wird geglättet:
Zum Schluss ordentlich mit Folie abgedeckt, muss jetzt die Platte trocknen:
26. September 2009:
Gestern wurde das komplette freistehende Kellergeschoss gemauert und auch schon teilweise mit Verblender versehen.
Kellerflur von der Carport-Eingangstür aus gesehen und Vorratsraum:
3,5m Carportwand wurde auch angefangen. Dazu kommen noch 2m Balkon.
Verblender: Röben Formback hellrotbunt
29. September 2009:
Die Carport-Wände sind gemauert, die Verblend-Steine werden hochgemauert.
Carport. Rechts: jetzt steht die gesamte Breite.
07. Oktober 2009:
Die Kellerdecke ist bereits geliefert und wurde mit dem Kran über den Deich gehoben:
10. Oktober 2009:
Teile der Erdgeschossmauern stehen bereits:
13. Oktober 2009:
Am Erdgeschoss wird weiter gemauert.
Der Fortschritt ist prima, die Kommunikation mit dem Bauleiter
schleppend. Fragen werden, wenn überhaupt, nur auf mehrmaliges
Nachhaken beantwortet. Mag ja sein, dass das beim Bau normal ist. Wenn
wir so arbeiten würden, hätten wir längst schon keine
Kunden mehr.
Verblender jetzt auch schon am EG. Blick durch die Eingangstür durchs Haus.
Auf zur Bauinspektion: Im EG-Flur:
Garderobe, dahinter das Arbeitszimmer:
Wohnzimmer:
Arbeitszimmer:
15. Oktober 2009:
Die Decke des Erdgeschosses wird geliefert und montiert:
Früh morgens (um 07:30 Uhr) geht es los. 1 Grad Aussentemperatur.
Der 80-Tonnen-Kran, der LKW mit der Betondecke und ein LKW mit Stahlmatten.
20./21. Oktober 2009:
Die EG-Decke ist drauf und geschüttet, der Verblender wird hochgemauert.
22. Oktober 2009:
bis morgen wird das Erdgeschoss fertig. Am Dienstag soll das Richten des Dachstuhls beginnen,
23. Oktober 2009:
Es wird aufgeräumt, denn Keller und EG sind fertig.
30. Oktober 2009:
Der Dachstuhl ist fertig:
31. Oktober 2009:
Bei den Giebeln wurde weiter gemauert, der Schornstein steht weitgehend:
03. November 2009:
Richtfest
10. November 2009:
Die Giebel sind hochgemauert. Zur Zeit werden die Wände im
Obergeschoss gemauert, und draussen wird der Verblender weiter
hochgemauert.
Baubesprechung: Die letzten Details für die Innenmauern werden
besprochen. Die genauen Positionen der Sanitärobjekte werden
endgültig festgelegt. Und ebenfalls die Anzahl und Positionen der
Steckdosen, Lichtschalter und sonstigen Elektroinstallationsobjeke.
14. November 2009:
Das Boot wird geslipt und die Stege werden rausgeholt.
Erste "Grillparty" unterm Carport mit allen Helfern.
18. November 2009:
Die Fenster sind drin, und die beiden Nebentüren im Kellergeschoss sind drin.
Der Reetdachdecker hat angefangen.
21. November 2009:
Die Hälfte der Nordseite-Dachfläche ist fertig.
Montage der Fenster.
Das (noch) blaue Zimmer:
Die Rolladenkästen sind auch schon drin.
Das Ochsenauge im Giebel ist auch schon da.
Reetdach von innen (Dämmung kommt noch).
27. November 2009:
Es geht weiter:
Blick aus dem Badezimmerfenster:
Die Fenster vom Spitzboden sind auch schon drin.
02. Dezember 2009:
Bauen im Winter
13. Dezember 2009:
Endlich ist das Reetdach fertig. Dass ein Reetdach längern dauern
würde als ein Hartdach war klar, aber durch die schlechte
Witterung der letzten Wochen hat es nun doch noch länger gedauert.
In dieser Woche wurden die First-Durchbrüche (Schornstein,
Entlüftungen der Abwasserrohre, Blitzschutz-Stangen) abgedichtet
und obendrauf der Heidefirst aufgebracht. Nun sollte alles dicht sein.
Gestern (Samstag!) und heute (Sonntag!) wurde aussen das Verblendmauerwerk verfugt. Farbe: zementgrau
Ab jetzt kann wetterunabhängig weiter gebaut werden !
Winterstimmung (Blick vom "Garten")
Und wie sieht's innen aus ?
Bis auf die Duschtrennwand stehen alle Innnemauern.
Das Dach ist innen weitestgehend gedämmt.
Sanitär- und Heizungsleitungen sind velegt.
Die Elektroleitungen sind ebenfalls verlegt.
16: Dezember 2009:
Kalt ist's. Die Halterungen für die Dachrinnen werden montiert.
Innen wird verputzt.
20. Dezember 2009:
Es geht weiter voran.
Aussen stimmt die Positionierung der Dachrinnenhalterungen bedenklich.
Dachrinnen am Reetdach ?
Macht man eigentlich nicht. Aber da es bei uns vom Dach kräftig
auf Balkon und teilweise darunterliegendes Carport tropfen würde,
haben wir uns für Dachrinnen entschieden. Und das ist hier im
Alten Land gar nicht mal so selten.
Hier passen die Abstände nicht. Und im Vergleich zur anderen Seite rechts vom Giebel erst recht nicht.
Die Fugen sind getrocknet:
Innen ist schon viel verputzt. Und im 1.OG sind die Dachschrägen verkleidet:
Und auch der Dachbodenausbau schreitet voran:
:
Reet, Dachrinne und Halterung:
Kontakt bei Fragen: mail an: michael (at) paege.info